19.12.2020
Leserbrief - Mehr Verkehr durch Minigolfplatz

von Hans Aichner im Fürstenfelder Tagblatt zum Artikel "Minigolfplatz mit Mittelalterflair" vom 3.12.2020

Der Freizeitwert der Stadt Puchheim mag ja durch einen Minigolfplatz gesteigert werden. Wenn der Golfplatzbetreiber in die geplante "Adventure-Anlage" rund 300 000 Euro investiert, wird es aber womöglich kein gerade billiges Vergnügen für Familien, hier zu spielen. Der Betreiber wird mit dieser besonderen Anlage sicher versuchen, auch Publikum weit über Puchheim hinaus anzulocken. 

Damit sind die im Bauausschuss aufgekommenen Bedenken über weiter zunehmenden Verkehr durchaus berechtigt. Mögen es an Wochenenden und Ferienzeiten nun 100, 300 oder 500 Minigolfspieler am Tag sein. Diese werden wohl weniger, wie ein altgedienter Stadtrat zumindest hinsichtlich der Puchheimer meinte, den Platz mit dem Radl ansteuern, sondern wie die Großgolfer eher mit dem Auto kommen. 

Die Meinung des gleichen ortskundigen Stadrats, der (Auto-)Verkehr werde ohnehin über die FFB 11 abgewickelt, zeugt allerdings nicht von besonderer Empathie für die Puchheimer Anwohner von Straßen, die zur FFB erst führen, wie beispielsweise Lochhauser- und Nordendstraße oder Eichenauer Straße. Man kann nur sagen, die sind eh hochbelastet, ein paar hundert weitere Fahrten merkt man kaum, und jeder ist selbst schuld, der da wohnt. 

Was macht da zu neuen Wohn- oder Gewerbegebieten und zur allgemeinen Verdichtung noch eine kleine Freitzeitanlage aus? Schließlich muss man ja zum Beispiel auf die für 2030 prognostizierten 30 000 Kfz/Tag in der Eichenauer Straße auch kommen. Ich empfehle also zur Lösung der Verkehrsfrage dem Stadtrat, bei Änderung des Bebauungsplans und der Baugenehmigung zumindest auf möglichst viele Radlstellplätze am Minigolfplatz zu achten. Dann sind die Probleme gelöst. 

Johann Aichner (Puchheim-Ort)